Julia: Hi Tim, schön, dass es nun geklappt hat. Wenn auch „nur“ über Zoom.
Tim: Hi, sehr gern. Und du machst das mit dem Unimagazin nun aus Lust und Laune oder eher aus Jobgründen?
Julia: Tatsächlich aus Lust und Laune. Ich wollte auch mal Journalismus studieren und nun da es doch Jura geworden ist, dachte ich, ich mache das hier im Unimagazin zum Spaß. Ich schreibe auch generell gerne und hab auch mal ein kleines Buch geschrieben.
Tim: Strong. Mir war meine Bachelorarbeit schon fast zu viel.
Julia: Was hast du denn eigentlich in Mannheim studiert?
Tim: Ich habe BWL studiert… aber bin faktisch eigentlich noch dabei. Im 5. Semester konnte ich nicht ins Auslandssemester und als BWLer ist das so du musst ja ins Auslandssemester, also das ist verpflichtend so. Und im 5. Semester konnte ich nicht gehen wegen Corona und dann habe ich das verschoben auf das 7. Semester. Im 6. Semester habe ich dann meine Bachelorarbeit geschrieben und im 7. Semester bin ich nach Barcelona. Da bin ich dann bestimmt sieben bis vierzehnmal hin- und hergeflogen zwischen Berlin und Barcelona, weil ich irgendwelche Projekte mit den Elevatorboys hatte. Vielleicht dadurch habe ich dann von einer Gruppenarbeit nichts mitbekommen, die 40% gezählt hätte, da habe ich dann null Punkte bekommen. Deshalb hat mir dann eins von sechs Kursen gefehlt und den mache ich jetzt aktuell im 8. Semester. Faktisch bin ich also erst jetzt im Juni 2022 fertig… mir fehlen noch etwa 4 ECTS. Irgendwas mit Soziologie ist das… Soziologie, Immigration… ist noch eine Online-Prüfung für mich.
Julia: Ist noch ein Master geplant?
Tim: Gute Frage. Jedenfalls nicht sofort. Vielleicht in einem Jahr oder so je nach Stand der Dinge. Aber ich denke eher nicht. Ich habe aktuell eher anderes vor und möchte etwas gründen.
Julia: Wie war denn eigentlich deine Zeit in Mannheim so? Wo hast du gewohnt? WG oder allein?
Tim: Ich habe in H 2 gewohnt, direkt hinter dem Marktplatz, über dem Café Istanbul. Vor meiner Tür waren endlos viele Dönerläden. Ich habe etwa 3 Jahre dort in einer 3er WG gewohnt. Das war ganz cool, wir hatten eine mega Dachterrasse. Ich war dort mit einem meiner besten Kumpels, der auch ursprünglich wie ich aus Frankfurt kam und in Mannheim dual studiert hat. Der dritte Mitbewohner hat eigentlich immer jedes halbe Jahr mal gewechselt.
Julia: Cool. Wie war es ansonsten mit Freunden in Mannheim? Hast du hier viele Leute kennengelernt?
Tim: Das war bei mir eigentlich total krass. Ich habe seit dem ersten Semester irgendwie jedes Semester neue coole Leute kennengelernt und jedes Semester zumindest einen richtig coolen Kumpel dazu gewonnen.
Julia: Du hast ja auch zumindest teilweise während Corona studiert. Wie war das so bei dir?
Tim: Ab dem 4. Semester war dann online bei mir. Dann war ich natürlich weniger und seltener in Mannheim, auch wenn ich die Wohnung noch hatte. War natürlich schade um die ganzen Events, die man dann verpasst hat.
Julia: Warst du denn bei irgendwelchen coolen Events trotzdem dabei?
Tim: Ich war zwei Mal bei Euromasters. Des war wirklich cool.
Julia: Das kenne ich tatsächlich gar nicht.
Tim: Was echt? Das ist total cool. Ich denke viele werden das kennen. Das ist ja von der WHU. Da wird dann so ein Festival veranstaltet und da sind wir als Uni dann so mit einem 80 Mann Bus hingefahren. Da kommen auch ganz viele andere Unis aus Paris, aus Stockholm, aus London, … Und jede Uni stellt dort dann verschiedene Teams. Ein Ruderteam, ein Basketballteam, ein Fußballteam und so weiter. Das ist dann wie so ein riesiges Sportevent. Tagsüber zumindest. Abends sind vor allem Partys, da werden echt coole Mottopartys gemacht. Da wird dann richtig viel Sport gemacht, aber auch mega viel getrunken. Man hat da eigentlich das ganze Wochenende keinen Schlaf. Wir haben da auch einen Song geschrieben und dazu ein Musikvideo gedreht. Das war eigentlich sogar das Highlight meines Studiums.
Julia: Also würdest du sagen das Euromasterswochenende war die coolste Erfahrung an deinem Studium?
Tim: Auf jeden Fall. Ich denke jeder der dort dabei war, wird positiv darüber berichten.
Julia: Und wie war dein Auslandssemester so? Da hört man ja oft auch sehr viel Positives.
Tim: Dort hatte ich eigentlich nicht die allergeilste Zeit. Weil ich auch davor so viel mit dem Events von den Elevatorboys zu tun hatte hab ich irgendwie verpennt mir dort eine Wohnung zu suchen. Und als ich dann dort war bin ich so mehr oder weniger von Airbnb zu Airbnb gewandert über paar Wochen. Und musste ja zwischendurch auch ständig nach Hause fliegen wegen den Events. Das war dann echt viel was man unter einen Hut bringen musste mit Arbeit und Uni. Vor allem weil die Uni in Barcelona auch einen echt hohen Anspruch hatte. Meine Jungs haben alle irgendwo gechillt und haben so gut wie nichts gemacht außer einmal in der Woche zur Uni zu gehen aber dort in Barcelona an der Uni war das nicht wirklich möglich. Vor allem waren es dort eigentlich Trimester, das heißt ich musste dann die Kurse aus einem Semester in ein Trimester packen. Das war echt viel.
Julia: Also bei dir war weniger mit chillen und feiern als bei deinen Kumpels?
Tim: Ja tatsächlich nicht. Ich bin ja zusätzlich noch ständig hin- und hergeflogen. War schon etwas stressig damals in Barcelona.
Julia: Also bleibt es dabei das Euromasters DAS Highlight war?
Tim: Ja absolut, aber es gab auch viele andere coole Abende. Wir waren oft im Tiffanys in Mannheim und hatten da echt coole Abende. Das ist denke ich immer noch ein totaler BWLer Laden. Ich hatte aber im Endeffekt in Mannheim eine richtige tolle Zeit. Viel cooler als ich erwartet hatte.
Julia: Wie meinst du das?
Tim: Naja die Uni Mannheim ist ja auch total hoch angesehen das BWL angeht und in dem Bereich auch eine Art Eliteuni. Und ich denke ich bin wahrscheinlich der einzige BWL-Student in Mannheim der eigentlich nicht nach Mannheim wollte. Ich hatte gar kein Bock auf Mannheim. Ich hatte etwa 6 Studienangebote. Von Köln bis zu einer Privatuni in meiner Heimatstadt Frankfurt. Außerdem auch München und die Gothe Uni in Frankfurt. Und ich wollte eigentlich am liebsten nach Köln. Ich habe aber auch über Mannheim echt viel Mist gehört. Teilweise weil der Sohn einer Freundin meiner Mutter dort studiert hat und die haben erzählt der macht jetzt gar nichts mehr, außer zu lernen und es wären auch viele unsympathische Leute dort. Ich denke das hat mich auch echt abgeschreckt. Das klang so als hätte dort irgendwie jeder einen 1,0 Abischnitt. Und das war eigentlich gar nicht mein Vibe. Ich wollte dann viel lieber nach Köln. Aber ich war im Urlaub und ich habe total vergessen den Unis auf dem Hochschulstart Rückmeldungen zu geben und hab damit eine Frist verpasst und wurde dadurch an allen Unis außer in Mannheim abgelehnt. Ich habe dann gedacht ich werde dort kaum was erleben und kaum Freunde finden. Aber im Endeffekt war es dann echt total cool. Viel cooler als erwartet. Ich war total „geflasht“ von den ganzen Partys, von der Fachschaft und auch von dem krassen Ersti-Wochenende.
Julia: Die berühmten Schneckenhof-Partys gab es doch bestimmt auch des Öfteren in deiner Studienzeit.
Tim: Natürlich. Zum Glück konnte ich trotz Corona ein paar Mal dabei sein und ich habe dort auch über die Fachschaft oder über Euromasters auch mal gearbeitet, Getränke verkauft und Schilder gemalt.
Julia: Was kannst du sonst noch über deine Studienzeit berichten?
Tim: Ich habe bei RB-Mannheim gespielt. Das kennen wahrscheinlich viele die Uni-Liga. Da haben wir sogar einmal den Uni-Pokal mit geholt und einmal leider im Finale verloren. Wir hatten Durex als Sponsoren für unser Team. *lacht*
Julia: *lacht* Vorhin hattest du erwähnt, dass du zum Beispiel für die Fachschaft auf dem Schneckenhof Getränke verkauft hast. Also warst du schon aktiv in der Fachschaft BWL?
Tim: Ja, ein wenig auf jeden Fall. Bei Events war ich immer gern dabei. Running-Dinner oder Running-Cocktail-Dinner.
Julia: Also jedenfalls partyaktiv…?
Tim: *lacht*
Julia: Jetzt zu den Socialmediafragen: Wie hat das eigentlich alles angefangen mit TikTok?
Tim: Das allererste TikTok hab ich tatsächlich in Mannheim gemacht. Im Backwerk am Marktplatz. Des war im Januar 2020. Ich hatte damals auch einen Kumpel in einer Marketingagentur, der mir damals von TikTok erzählt hat. Ich hatte damals auch schon 20k auf Instagram gesammelt und hab das so bisschen als Hobby betrieben, aber nichts ist passiert. Und dann hab ich eben von TikTok erfahren, wo du teilweise mit einem Video schon mehr erreichen kannst, als mit hunderten von Bildern auf Instagram. Das hat dann auch super funktioniert und ich hatte auch Spaß dabei. Und da hat dann auch wirklich Wachstum stattgefunden, der auf Instagram gar nicht mehr wirklich möglich ist. Da hab ich dann viel Content gemacht, damals auch etwas Couple-Content mit meiner damaligen Freundin. Dann irgendwann als die Beziehung vorbei war, ging das los mit den „Elevator-Boys“. Da hatten wir alle 200-300k auf TikTok. Wir haben dann gestartet oft wenn wir unterwegs waren auch zusammen TikToks zu drehen und dieser Boygroup-Vibe der kam auch wirklich gut an.
Und dann waren wir an einem Tag alle auf dem Dach von einem Parkhaus bei einem Einkaufszentrum und wollten mit dem Aufzug runterfahren. Und Jakob hat dann spontan gemeint wir sollten ein TikTok machen und haben uns dann eigentlich alle ganz entspannt an die Wand gelehnt. Das Video ist dann total viral gegangen und hat inzwischen 20 mio. Aufrufe. Das hatte diesen Sound, den kennst du bestimmt „let me show you what your missin‘… paradise…“ Da haben wir dann gemerkt das funktioniert gut und als wir das nächste Mal unterwegs waren und in der Nähe von einem Aufzug war das so mehr oder weniger „ja jungs lass nochmal machen, aber diesmal vielleicht rauslaufen aus dem Aufzug“.
Julia: Und das war dann der Beginn der „Elevator-Boys“?
Tim: Ja, bei dem Video haben dann alle drunter geschrieben „schaut mal das sind die Aufzug-Jungs“ „da sind die Elevator-Boys“. Also den Namen hat uns quasi die Community gegeben. Und nach dem ganzen haben wir uns dann in Berlin ein AirBnb genommen erst nur für paar Wochen und wollten da eben unseren Content weiter machen, aber aus den Wochen sind Monate geworden und jetzt haben wir einen Mietvertrag für 12 Monate unterschrieben.
Julia: Da du jetzt so viel über die Jungs erzählt hast und wir das Interview hier eigentlich führen, weil du eben bei uns in Mannheim studiert hast. Wie siehts denn bei den anderen mit Studium etc. aus? Tim: Die Frage kommt tatsächlich generell ab und zu, grade bei dem Socialmediacontent. Einer von uns war jetzt zum Beispiel aktuell im dritten Semester, der hat jetzt abgebrochen. Hätte ich vermutlich auch gemacht, wenn ich im zweiten oder dritten Semester jetzt wäre. Aber ein anderer von uns ist auch aktuell im sechsten von acht und der zieht auch durch. Für mich war das auch klar, dass ich das jetzt durchziehen muss, vor allem, weil ich ja schon fast fertig bin und ja auch meine Bachelorarbeit schon habe.
Und meine Eltern hätten mir sicher auch den Hals umgedreht. *lacht nervös* Nein, also das war dann eigentlich von Anfang an klar, dass ich das zu Ende machen muss.
Julia: Das eine Modul schaffst du sicher auch noch. Und da das online ist, sind erst mal einige Monate Berlin geplant? Tim: Ja, aber auch sehr viele Reisen. Vermutlich auch viel Amerika. Da ist auch ein großer Teil unserer Community und wir haben dort total viele Kontakte geknüpft. Haben dort ganz am Anfang auch „Marsha“ kennengelernt, die auch der „Bürgermeister von west Hollywood“ genannt. Sie hat uns dann auch recht am Anfang dort einfach zu einer Family and Friends Party von Kendall Jenner mitgenommen. Da war ich mit Jakob dann und da waren einfach nur 80 Leute und wir waren zwei davon. Da standen wir dann draußen erst mal an und als wir uns umgedreht haben stand dort einfach the kid laroi und er war so „what’s up boys“ und wir waren nur so „hi…“
Und dann als wir reinkamen, direkt hinter der Tür stand dann Kendell vor uns und ich hab die so angeschaut und kurz überlegt ist sie das? Und war dann nur so „alter ist die hot..“ und „alter ist die groß…“ und dann stand neben ihr Hailey Bieber??
Und auf der Tanzfläche stand dann plötzlich Jaden Smith neben uns und der ist wirklich sehr klein vielleicht 1,60.
Und kurz danach kam Marsha zu uns und meinte einfach „hey look, drake is here“ und dann war da einfach wirklich Drake (??). Der hat dann Marsha begrüßt und dann einfach auch uns und hat mir so auf die Brust / auf die Schulter geklopft. Das war richtig heftig alles.
Auf der Terasse haben wir uns dann mit the kid laroi unterhalten und ihm erzählt, was wir auf socialmedia so machen, und er kannte uns einfach und meinte er findet unseren Content cool, vor allem, weil ich selber ein kleiner Fanboy von ihm bin.
Als wir dann wieder rein sind und an der Bar standen, hab ich einfach Travis Scott da stehen sehen.
Also wir hatten da eine richtige coole Zeit. Madelyn Cline aus Outer Banks haben wir auch in Amerika kennengelernt und sind inzwischen auch Freunde geworden. Im Club dort haben wir zum Beispiel mal Wiz Khalifa gesehen. Also alles richtig heftige Leute, die uns dort über den Weg gelaufen sind.
Heidi Klum haben wir dort ja auch kennengelernt. Sie war dabei einen Song rauszubringen für ihre neue Gntm Staffel. Den Song hat sie mit Snoop Dog gemacht. Wir haben dann Nikeata Thompson, die wir auf der Fashionweek kennengelernt hatten wiedergesehen und sie hat das dann mit Heidi vermittelt und uns die Choreo beigebracht. Und so kams dann, dass wir an den Drehort kamen und mit Heidi dann ein paar Videos und ein paar TikToks gedreht haben zu dem Song. Und dann war das Highlight hat uns Heidi einfach kurz darauf einfach zu ihrer privaten Grillparty eingeladen. Das war total heftig, da waren nur 15 Leute oder so und wir mittendrin zwischen ihren engeren Freunden und der Familie. Die Kinder waren auch alle da, auch Leni. Wir haben dort auch alle ordentlich gebechert und waren dann danach alle noch im Pool. Und dann hat Heidi einfach ihr Kleid ausgezogen und ist dazu gesprungen und wir haben alle erst mal total geschockt geschaut. Und da ist dieses Video entstanden mit den Schlagzeilen „Heidi nackt mit den Elevator-Boys im Pool“ weil man wegen der Quali das nicht richtig gesehen hat, dass sie eigentlich noch einen String-Bikini an hatte. Das hat auch die meisten Wellen geschlagen und uns allen eine super PR gemacht. Und falls es als Skandal einzustufen wäre, dann wäre der Skandal auf ihrer Seite nicht auf unserer.. so von wegen „Heidi mit Toyboys im Pool“ *lacht*
Julia: Ich hab letztens auch von deiner Synchronsprecherrolle bei Disney gehört. Wie kams dann dazu?
Tim: Das war natürlich eine große Ehre. Das wurde tatsächlich einfach bei mir angefragt, durch die ganze Onlinepräsenz und das ganze Socialmedia und ich hab eben direkt zugesagt.
Julia: Cool. Das waren ja alles spannende Storys über deine Zeit in Amerika, über Socialmedia und über dein Studium. Jetzt zu der finalen Frage, die viele mit meinen Kommilitoninnen sicher interessiert, weil zumindest in meinem Studiengang ab und zu in letzter Zeit darüber getuschelt wurde. Hast du nun eine Freundin?
Tim: Eine Freundin hab ich nicht. Mal schauen was die Zukunft bringt, momentan keine feste Freundin. Aber mal schauen, was die Zukunft bringt, abgeneigt bin ich nicht. *zwinkert*
Julia: Dann vielen Dank, hat Spaß gemacht.
Tim: Freut mich und ich bin sehr gespannt auf den Artikel und auch auf die Ausgabe des Heftes. Hat mich gefreut und ich bedanke mich auch persönlich bei der Chefredaktion für die Option.
Fotoreihe Tim: