Themenwochen Weltfrauentag

Frauenrechte im Ausland = gleichgültig ?


Obwohl wir uns bereits im 21. Jahrhundert befinden, gibt es weiterhin viele Länder, innerhalb derer Frauen stark benachteiligt werden. Menschenrechte, die wir in Deutschland für jedes Geschlecht als selbstverständlich erachten, sind traurigerweise für viele Frauen auf der Welt surreal. Länder wie Katar werden dafür in der Öffentlichkeit kaum verurteilt bzw. nur seitens der Medien kritisiert, was allerdings kaum in Konsequenzen oder positiven Veränderungen resultiert. 

Frauenrechte sind gleichzeitig auch Menschenrechte, dieser Satz, der doch eigentlich so selbstverständlich erscheint und welchen ich niemals infrage stellen würde, wird in anderen Ländern oder Kulturen bei weitem nicht als zusammengehörig angesehen. 

In Katar erfahren Frauen keinerlei Gleichberechtigung. Das erschreckendste Beispiel in dem streng islamischen Staat, ist die Tatsache, dass Vergewaltigungen kein Strafdelikt darstellen, im Gegenteil: Wenn das Opfer sich dies nicht durch vier männliche! Zeugen bestätigen lassen kann, gilt der erzwungene Geschlechtsverkehr als Ehebruch und kann mit Auspeitschung oder im schlimmsten Fall sogar mit der Todesstrafe geahndet werden! Frauen werden immer noch als Besitztum gesehen, denn sie können weder arbeiten, studieren oder reisen ohne Erlaubnis eines männlichen Vormundes.

Nicht unerwähnt bleiben sollte, das es viele Länder auf der Welt gibt, die Frauenrechte nicht achten sowie ihnen keinerlei Gleichberechtigung zugestehen. Katar als exemplarisches Beispiel zu nennen, bezieht sich auf die jüngsten Entscheidungen der derzeitigen Bundesregierung, welche auf die grandiose Idee kam sich alternativ zu Russland für Gaslieferungen aus Katar zu bemühen. Aufgrund dessen flog Wirtschaftsminister Robert Habeck nach Katar, um erste Gespräche über eine neue Partnerschaft zu führen. Einige würden jetzt natürlich lamentieren, dass dies aufgrund der Russland-Situation unvermeidlich sei. Aber ist es das wirklich? Ist ein Land, indem Vergewaltigungen kein Strafdelikt darstellen, sondern in drastischen Strafen für die Opfer resultieren eine solch akzeptable Option? Inwiefern beruhigen wir uns mit dem „minderem Übel“, mit der Wahl zwischen Pest und Cholera? Genau darum geht es mir in diesem Artikel. Wie können wir für Werte wie Frauenrechte einstehen, wenn wir andererseits Herrschaftssysteme auch noch finanziell fördern, sei es seitens der Bundesregierung oder auch beispielsweise durch Sponsoring der staatlichen Airline durch den berühmtesten deutschen Fußballclub (FC Bayern München)?

Als die Taliban in Afghanistan die Macht ergriffen haben, war der Aufschrei zurecht sehr groß und relativ früh zeichnete sich eine Diskriminierung von Frauen ab wie exemplarisch das Schulverbot zeigt. Es wäre undenkbar mit diesem Land jegliche Kooperationen einzugehen. Dadurch erschließt sich andererseits die Frage nach einer gewissen Doppelmoral, da man in Katar genauso frauendiskriminierende Gesetze beobachten kann.

Ich bestreite nicht, dass die Globalisierung uns es nicht gerade einfach macht und wir deshalb auch mit Staaten Handel betreiben müssen, die nicht unbedingt viele demokratische Werte mit uns gemein haben (z.B. China). Allerdings stellt sich der Sachverhalt vollkommen anders dar, wenn ein Land gefördert bzw. jenem Land entgegengekommen wird, indem man dort eine Fußball-WM ausrichtet oder im Energiebereich kooperiert, auch wenn ersteres nicht von Deutschland beschlossen wurde.

Eine Partnerschaft mit einem Land wie Katar würde ein fatales Signal seitens der Bundesregierung, welche schließlich Deutschland repräsentiert, senden. Natürlich lässt sich sowas von außen leicht kritisieren, ohne jegliche Alternativen vorzuschlagen. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, dass es aufgrund der genannten Gründe sicherlich der falsche Weg wäre. Wünschenswert wären auch Signale von politischer Seite, seitens Unternehmen oder auch großer Organisationen wie dem DFB. Warum nicht die WM in Katar boykottieren? Über Social-Media ist es immer leicht seine Toleranz, Anti-Rassismus-Kampagnen und seine Weltoffenheit zu bekunden, alleine mit Worten lässt sich schwer etwas verändern, mit Taten dagegen schon. Wenn diese Brücken allerdings schlussendlich doch gebaut werden, würde dies nichts anderes als einen Schlag ins Gesicht für den Feminismus in Deutschland sowie für unser Grundgesetz und die damit einhergehenden Menschenrechte bedeuten.


Informationsquellen:

Fifa stolpert über Frauenrechte (jungefreiheit.de)

Staatsform und Regierung von Katar – Katar – Land zwischen Tradition und Moderne (katar-information.de)

Katar: Männliche Vormundschaft schränkt Frauenrechte stark ein | Human Rights Watch (hrw.org)

Bildquelle:

wireltern_feminismus.png (2500×1875) (ctfassets.net)

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